Knorpel

Knorpelschädigungen stellen nach wie vor eine große Problematik in der Behandlung von Kniegelenksbeschwerden dar. Man unterscheidet zwischen begrenzten Knorpelschäden, die aufgrund lokaler Durchblutungsstörungen (osteochondrale Läsionen) (Bild 1) oder auch Traumen (z.B. Patellaluxationen) auftreten können und generalisierten Knorpelaufbrüchen (Arthrosen) insbesondere im Bereich der Hauptbelastungszonen die zu vollschichtigen Knorpeldefekten auch ohne spezifische Ursache führen können (Bild 2).
Die Therapie dieser Veränderungen ist abhängig von Größe, Lokalisation und Ursache der Schäden. Zur Behandlung der Knorpeldefekte stehen zahlreiche operative Verfahren zur Verfügung.
Am häufigsten kommen knochenmarkstimulierende Verfahren (Microfracturierung/Abrasion) zur Anwendung. Hierbei werden über Eröffnungen der Knochenoberfläche mit speziellen Meißeln oder Fräßen Blutungen induziert, welche zur Bildung eines Regeneratknorpels führen (Bild 3,4).
Bei Knorpel/Knochendefekten eignen sich insbesondere osteochondrale Transplantationen, welche meist ebenfalls arthroskopisch durchgeführt werden können. Hierbei wird ein Knorpel/Knochenzylinder aus einem wenig belasteten Bereich ausgestanzt und in den Knorpeldefekt eingebracht (Bild 5,6).

Im Falle von ausgedehnten Knorpelschäden kommt insbesondere bei jüngeren Patienten die autologe Knorpeltransplantation zur Anwendung, bei der die körpereigenen Zellen nach Anzüchtung wieder eingesetzt werden (Bild 7).
In unserer Praxis werden alle Verfahren der Knorpelreparation nach aktuellstem wissenschaftlichem Stand angeboten.

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Bild 1

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Bild 2

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Bild 3

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Bild 4

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Bild 5

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Bild 6

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Bild 7

Meniskus

Man unterscheidet zwischen einem Innen- und einem Außenmeniskus. Meniskusverletzungen treten oft als Begleitverletzungen bei Kreuzbandrupturen auf. In diesen Fällen ist häufig eine Naht des gerissenen Meniskus mit speziellen Ankern möglich (Bild 8). Ein Erhalt des Meniskusgewebes ist vor allem bei jungen Patienten entscheidend, um die Ausbildung einer Arthrose zu verhindern. Der verschleißbedingte Meniskusriss ist eine sehr häufige Erkrankung des Kniegelenkes (Bild 9). Im Falle einer notwenigen Operation ist es hierbei wichtig möglichst viel Meniskusgewebe zu erhalten, um die Ausbildung einer Arthrose möglichst zu vermeiden (Bild 10).

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Bild 8

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Bild 9

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Bild 10

Kreuzband

Die Kreuzbänder gehören zu den am häufigsten von Verletzungen betroffenen Bandstrukturen am Kniegelenk. Die häufigsten Ursachen sind Sportunfälle, aber auch Freizeit- und Verkehrsunfälle.
Man unterscheidet zwischen den häufigen Verletzungen des vorderen Kreuzbandes (VKB) und den Läsionen des hinteren Kreuzbandes (HKB). In Abhängigkeit von sehr unterschiedlichen Einflussfaktoren muss immer individuell entschieden werden, ob eine operative Stabilisierung erfolgen soll.
Für den Ersatz der Kreuzbänder stehen heute zuverlässige arthroskopische Techniken zur Verfügung, bei denen das gerissene Kreuzband mit körpereigenem Sehnengewebe ersetzt werden kann. Die gebräuchlichsten Transplantate hierfür sind die Kniebeugesehnen (Semitendinosus- und Gracilissehne (Bild 11)) sowie die Quadrizepssehne. Die wesentlichen Faktoren für eine erfolgreiche Operation sind ein korrekter Verlauf des Transplantates sowie eine zuverlässige Fixation, die ein sicheres Einheilen des Sehnengewebes gewährleistet.

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Bild 11

Kniescheibe

Die Kniescheibe (Patella) ist für die Kraftübertragung der Oberschenkelmuskulatur zur Streckung des Unterschenkels notwendig. Ein häufiges Problem der Kniescheibe sind Fehlstellungen und Verrenkungen. Auch hier ist eine individuelle Beratung notwendig, um die optimale Therapie festzulegen.
Durch neue Stabilisierungstechniken (MPFL Rekonstruktion) kann auch die instabile Kniescheibe mit bereits mehrmaligen Luxationen heute zuverlässig therapiert werden.

Achsfehlstellungen/Umstellungsosteotomien:

Ein häufiges Problem am Kniegelenk sind einseitig lokalisierte Arthrosen, die meist die Innenseite des Gelenkes betreffen. Hierbei kommt es häufig zur Ausbildung einer zunehmenden Fehlstellung (O-Bein).
In diesen Fällen kann das Gelenk oft mit einer Umstellungsosteotomie (Achskorrektur) in Kombination mit einer Knorpelreparation erhalten werden. Dieses Verfahren hat sich insbesondere Patienten im mittleren Lebensalter bewährt um die Nachteile eines Gelenkersatzes zu vermeiden.